Trendwende: von der Stadt aufs Land
Ländliche Gemeinden werden in Deutschland immer attraktiver.
Die Statistik belegt nun, was sich viele schon gedacht haben. Nachdem Ende der 2000er Jahre die Menschen immer mehr in Großstädte ab 100.000 Einwohnern zogen, wurde ab dem Jahr 2018 genau das Gegenteil festgestellt. Die Großstädte verzeichnen einen sinkenden jährlichen Wanderungszugewinn. Landgemeinden hingegen berichten von einem Zuwachs. Besonders groß sei der Zuwachs vor allem bei den kleineren Gemeindetypen. Vor allem für junge Familien ist die ländliche Region immer beliebter. Die Pandemie soll nicht ausschlaggebend für die Trendwende gewesen sein, hat diesen aber dennoch verstärkt.
Für ländliche Regionen stellen sich Herausforderungen, aber es bieten sich auch Chancen, die es zu nutzen gilt.
Konzepte sind nun gefragt
Vor allem für junge Familien sollten Schulen, Kitas und Freizeitangebote für ihre Kinder und soziale Treffpunkte und Angebote zu Fuß erreichbar sein. Auch Dorfläden, Jugendzentren und Räume für kulturelle Veranstaltungen gestalten den Wohnraum attraktiver und sollten dementsprechend verfügbar sein.
Wenn immer mehr Menschen in Kleinstädte ziehen, ist ebenfalls mit mehr Verkehr zu rechnen. Die Infrastrukturen müssen angepasst werden. Um den ländlichen Raum weiter attraktiver zu gestalten und den Menschen die Möglichkeit zu geben unter anderem auch im Home Office zu arbeiten, sollten Glasfaseranschlüsse zur Selbstverständlichkeit werden. Die Gemeinden sollten für innovative Ideen offen sein und gemeinsam mit den Bewohnern Lösungen entwickeln. Kommunen sind hier in der Pflicht bei Stadtplanungen und Investitionen die richtigen Prioritäten zu setzen. Auch die Leerstände müssen attraktiv und aktiv vermarktet werden. Es sind also Gesamtstrategien für Infrastruktur, Mobilität, Digitalisierung, Bildung, Arbeit und Tourismus gefragt. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe um der Trendwende gerecht zu werden, bietet langfristig gesehen aber viele Chancen.
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